Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen

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Exkursion zur Architekturbiennale 2018 in Tiflis

15 Studierende und das Team vom Lehrstuhl Städtebau (J. Siedle, H. Vorwohlt-Harendza und A. Radounikli) waren vom 24.10. – 30.10.2018 in der georgischen Hauptstadt Tiflis und hatten die Ehre, bei der 1. Architekturbiennale ihre Arbeit zum Thema Flächenpotentiale auszustellen.

Das diesjährige Thema der Architekturbiennale „Buildings are not enough“ lud zu einem ungewöhnlichen Blick auf die Produktion von Innen- und Außenräumen ein. Der Beitrag aus Wuppertal beleuchtete das Thema aus einer Perspektive, die nicht nur hier vor Ort, sondern auch international relevant ist. Darin werden konkrete Alternativen zum aktuellen Neubauboom, den man besonders auch in Tiflis anhand teils spektakulärer, luxuriös anmutender Investorenprojekte beobachten kann, vorgeschlagen. Im ehemaligen Hauptquartier des KGB und verteilt über den Stadtteil Gldani waren zahlreiche architektonische, planerische und künstlerische Beiträge, Panels, Vorträge und Workshops zu sehen, in denen internationale Teilnehmer sich mit dem Thema auf facettenreiche Art und Weise auseinandersetzten.

Die Veranstaltungen fanden in Tiflis‘ Stadtteil Gldani statt, ein Wohnviertel, das während der Sowjetzeit gemäß damaliger Planungsprinzipen in Plattenbauweise errichtet wurde. Die spannende Geschichte der post-sowjetischen Transformation von Gldani und anderen Stadtvierteln in postsowjetischer Zeit konnten die Studierenden bei gemeinsamen Rundgängen mit lokalen Akteuren nachvollziehen. So hatten sie u.a. die Gelegenheit, Anwohner in ihren Wohnungen zu besuchen und zu sehen, wie diese nach der Privatisierung individuell gestaltet durch teilweise gewagte Konstruktionen erweitert, der öffentliche Raum durch Entrepreneure und Anwohner angeeignet und umgestaltet wurde.

In dieser Gemengelage stehen Planer und Architekten nun vor großen Herausforderungen, die der Leiter des Stadtplanungsamtes den Studierenden erläuterte. Prioritäten sind es, geeignete Regularien zu finden, um bezahlbaren Wohnraum und öffentliche Infrastrukturen zu gewährleisten, mit den Folgen der Privatisierung von Kollektiveigentum sinnvoll umzugehen und gleichzeitig Tiflis als moderne und internationale Metropole weiter zu entwickeln.

Mehr Infos:
Architekturbiennale Tiflis
Forschungsprojekt Flächensuffizienz

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